Berichte
„Fast Fashion“ - Mode von heute ist der Müll von morgen 19.12.2021
Schnell und teilweise von Kindern unter erbärmlichen Bedingungen produziert und genauso schnell zerschlissen, weggeworfen und vergessen. Nachhaltige und faire Produktion? Fehlanzeige. Eine Vertreterin des gemeinnützigen Vereins Femnet klärte über die Missstände im Bekleidungssektor auf und zeigte Lösungen auf.
Aika von Femnet e.V. war zu Gast bei W.I.M. und erzählte von ihrer Arbeit. Femnet ist ein Verein, der sich für Arbeits-,Frauen- und Menschenrechte in Ländern wie z.B. Bangladesch einsetzt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei den Arbeitsbedingungen im Bekleidungssektor.
Die Arbeit von Femnet basiert auf mehreren Säulen:
- Bildung und Beratung
Femnet hält Vorträge und Schulungen an Modeschulen, BWL-Kursen etc. Aber auch Städte und Unternehmen (z.B. auch die Polizei) können bei Femnet für Kurse anfragen.
- Politik und Kampagnen, z.B.
- Clean Clothes Campaign: aktuell gehen durch die Corona-Pandemie viele Stornierungen bei der Produktion ein. Femnet setzt sich dafür ein, dass die Produktionsstätten nicht auf der Ware/Kosten sitzen bleiben, da sonst auch die Näher/innen nicht bezahlt werden.
- Initiative Lieferkettengesetz: Femnet findet die Gesetzgebung mehr als ungenügend. Es werden nur die ersten Zulieferer in Betracht gezogen werden, d.h. Garn, Bauwolle etc wird nicht beleuchtet. Ab 2023 gelten für Unternehmen in Deutschland mit 1000 Mitarbeitern und ab 2024 Unternehmen mit 3000 die Regelungen. Die meisten „Arbeitskräfte“ sitzen aber nicht in Deutschland.
- Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen
Femnet bietet Training in den Produktionsstätten und arbeitet an der Aufklärung der Näher/innen, welche Rechte sie haben, z.B. Gewerkschaften gründen.
Femnet wird finanziert über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Spenden. Momentan gibt es 160 Mitglieder und 20 Mitarbeiter:innen. Es gibt noch mehr Menschen die für Femnet arbeiten, diese arbeiten aber auf Honorarbasis oder ehrenamtlich. Damit Femnet größer wird und noch mehr bewirken kann, findet ihr hier die Anmeldung zur Mitgliedschaft: Mitglied werden
Was kann man noch machen, um sich für faire und nachhaltige Bekleidung einzusetzen?
- auf Siegel achten wie z.B.: GOTS (Global Organic Textile Standard); Fair Wear Foundation (Unternehmenssiegel), Fairtrade Cotton
- Sesond Hand kaufen (bester ökologischer Fußabdruck)
- Impulskäufe vermeiden
- Mieten/Leihen/Leasen von Klamotten→Tipp: Kleiderei
- Kleider-Tauschparties veranstalten
Buchempfehlung
"Todschick" von Gilesa Burckhardt, der Vorstandsvorsitzende von Femnet
Ein Argument in Diskussionen
Oft ist zu hören „Wenn man die Sachen nicht mehr kauft, dann haben die Arbeiter:innen keinen Job mehr und Kinder müssen sich dann prostituieren lassen.“
Das stimmt so nicht. Nicht immer mehr Bekleidung zu niedrigsten Preisen ist die Lösung. Die Arbeiter:innen müssen mehr verdienen, damit der Lohn zum Leben reicht. Damit Kinder zur Schule gehen können, anstatt in den Fabriken zu schuften. Es muss ein Konsumwandel her!
Ist Mode wirklich der Müll von morgen?
Nein, es ist der Müll von heute! Seit November 2021 häufen sich die Berichte in den Medien über die Bekleidungsentsorgung in der Atacama-Wüste. Neue, ungetragene Kleidung und auch Second-Hand-Kleidung wird containerweise nach Chile verschifft. Was dort nicht verkauft werden kann, wird illegal in der Wüste "entsorgt".
Hier ein Bericht dazu aus der Tagesschau: Müllhalde für Fast-Fashion
Schnell und teilweise von Kindern unter erbärmlichen Bedingungen produziert und genauso schnell zerschlissen, weggeworfen und vergessen. Nachhaltige und faire Produktion? Fehlanzeige. Eine Vertreterin des gemeinnützigen Vereins Femnet klärte über die Missstände im Bekleidungssektor auf und zeigte Lösungen auf.
Aika von Femnet e.V. war zu Gast bei W.I.M. und erzählte von ihrer Arbeit. Femnet ist ein Verein, der sich für Arbeits-,Frauen- und Menschenrechte in Ländern wie z.B. Bangladesch einsetzt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei den Arbeitsbedingungen im Bekleidungssektor.
Die Arbeit von Femnet basiert auf mehreren Säulen:
- Bildung und Beratung
Femnet hält Vorträge und Schulungen an Modeschulen, BWL-Kursen etc. Aber auch Städte und Unternehmen (z.B. auch die Polizei) können bei Femnet für Kurse anfragen. - Politik und Kampagnen, z.B.
- Clean Clothes Campaign: aktuell gehen durch die Corona-Pandemie viele Stornierungen bei der Produktion ein. Femnet setzt sich dafür ein, dass die Produktionsstätten nicht auf der Ware/Kosten sitzen bleiben, da sonst auch die Näher/innen nicht bezahlt werden.
- Initiative Lieferkettengesetz: Femnet findet die Gesetzgebung mehr als ungenügend. Es werden nur die ersten Zulieferer in Betracht gezogen werden, d.h. Garn, Bauwolle etc wird nicht beleuchtet. Ab 2023 gelten für Unternehmen in Deutschland mit 1000 Mitarbeitern und ab 2024 Unternehmen mit 3000 die Regelungen. Die meisten „Arbeitskräfte“ sitzen aber nicht in Deutschland. - Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen
Femnet bietet Training in den Produktionsstätten und arbeitet an der Aufklärung der Näher/innen, welche Rechte sie haben, z.B. Gewerkschaften gründen.
Femnet wird finanziert über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Spenden. Momentan gibt es 160 Mitglieder und 20 Mitarbeiter:innen. Es gibt noch mehr Menschen die für Femnet arbeiten, diese arbeiten aber auf Honorarbasis oder ehrenamtlich. Damit Femnet größer wird und noch mehr bewirken kann, findet ihr hier die Anmeldung zur Mitgliedschaft: Mitglied werden
Was kann man noch machen, um sich für faire und nachhaltige Bekleidung einzusetzen?
- auf Siegel achten wie z.B.: GOTS (Global Organic Textile Standard); Fair Wear Foundation (Unternehmenssiegel), Fairtrade Cotton
- Sesond Hand kaufen (bester ökologischer Fußabdruck)
- Impulskäufe vermeiden
- Mieten/Leihen/Leasen von Klamotten→Tipp: Kleiderei
- Kleider-Tauschparties veranstalten
Buchempfehlung
"Todschick" von Gilesa Burckhardt, der Vorstandsvorsitzende von Femnet
Ein Argument in Diskussionen
Oft ist zu hören „Wenn man die Sachen nicht mehr kauft, dann haben die Arbeiter:innen keinen Job mehr und Kinder müssen sich dann prostituieren lassen.“
Das stimmt so nicht. Nicht immer mehr Bekleidung zu niedrigsten Preisen ist die Lösung. Die Arbeiter:innen müssen mehr verdienen, damit der Lohn zum Leben reicht. Damit Kinder zur Schule gehen können, anstatt in den Fabriken zu schuften. Es muss ein Konsumwandel her!
Ist Mode wirklich der Müll von morgen?
Nein, es ist der Müll von heute! Seit November 2021 häufen sich die Berichte in den Medien über die Bekleidungsentsorgung in der Atacama-Wüste. Neue, ungetragene Kleidung und auch Second-Hand-Kleidung wird containerweise nach Chile verschifft. Was dort nicht verkauft werden kann, wird illegal in der Wüste "entsorgt".
Hier ein Bericht dazu aus der Tagesschau: Müllhalde für Fast-Fashion