Sammeln statt Sabbeln
Achtlos weggeworfener Müll stört das Landschaftserleben, gefährdet Tiere und schädigt die Umwelt, wenn sich im Laufe der Verwitterung giftige Stoffe lösen. Über den weggeworfenen Müll kann man sich ärgern oder man kann ihn einfach einsammeln. Unter dem Motto "Sammeln statt Sabbeln" hat W.I.M. sich schon mehrfach an Sammelaktionen beteiligt, um den Müll an Straßenrändern, in Parks, Wiesen und Wäldern zu reduzieren.
W.I.M. ruft weiterhin dazu auf, beim Spazierengehen die Umwelt von (Plastik-)Müll zu befreien. Egal wo man geht, einfach einsammeln, was in der Landschaft an Müll rumliegt. Tasche oder Tüte und Handschuhe zum Sammeln kann man immer mitnehmen.
Nachfolgend finden sich Berichte zu einigen unserer Sammelaktionen.
Gelis Nachlese zum zur gemeinschaftlichen Müllsammelaktion im Frühjahr 2024
Gelis Bericht und Gedanken zum World Cleanup Day 2023
Gelis Bericht unserer Müllsammelaktion vom 18. März 2023
Amely am 22.04.2022
"Ich war heute mit meinen Kindern in Ipwegermoor Müll sammeln. Im Graben stand eine gefüllte Gefriertüte mit leeren Verpackungen und Flaschen. So blöd wie es klingt... es war schon fast praktisch, die Tüte auf dem Rückweg einfach so an den Fahrradlenker zu hängen...kein großes Rumgebücke oder abenteuerliche Sprünge in oder über Gräben. Die kommt dann am Samstag mit in den Container in Rastede.
Wenn doch alle so diszipliniert wären und ihren Müll griffbereit in Tüten in die Natur werfen würden... "
Amely am 22.04.2022
"Ich habe in den letzten Tagen Müll gesammelt, weil am Wochenende ein Container auf dem Parkplatz am Ellernteich stehen soll. So kann ich den alten Autoreifen, der schon seit Monaten auf einem Feld im Ipwegermoor lag, endlich loswerden (siehe Foto in der Galerie). Ich war wieder einmal entsetzt darüber, wie viel Müll ich auf relativ kurzer Strecke in recht kurzer Zeit gesammelt habe. Ich habe den Eindruck, dass die Themen "Müll" und "Müll sparen" sehr präsent geworden sind, dennoch finde ich es erschreckend, wie viel Zeug trotzdem noch achtlos in die Natur geworfen wird."
Kerstin am 15.01.2022:
"Heute hat mich Geli beim Müllsammeln erwischt. Ich war auf dem Rückweg von der Nistkastenreinigung mit der NABU-Ortsgruppe Rastede im Schloßpark und nutzte das schöne Wetter, um herumliegende Flaschen, Verpackungen, Hundekotbeutel und Masken einzusammeln. Geli fragte mich, wo ich den Müll denn entsorge.
Wenn große Sammelaktionen sind, bei denen die Gemeinde Container für die Entsorgung bereitstellt, werfe ich den Müll dort hinein. Solche Aktionen sind meist nur 2x im Jahr. Zu wenig für die Unmengen an Unrat, der immer wieder an unseren Wegesrändern liegt. Den anderen Müll, den ich zwischenzeitlich finde, werfe ich bei mir daheim in die Mülltonne. Je nach Motivation meinerseits ist es alle paar Wochen ein Müllbeutel voll. Dafür findet sich immer noch Platz in meiner Tonne. So viel Hausmüll produzieren wir mit 4 Personen nicht, dass die 60l-Tonne alle 2 Wochen voll wird. Den übrigen freien Platz in unserer Restmülltonne stelle ich gerne dem Gemeinwohl zur Verfügung, damit wir alle eine saubere Natur genießen können."
Kerstin am 17.09.2021:
"An der Ladestrasse in Rastede vom einem Bahnübergang zum anderen haben wir heute zu dritt 2,5 große Müllsäcke voll Abfälle eingesammelt."
Alke am 11.5.2021:
"Warum ich gerne Müll sammel? Weil ich mir etwas Gutes tun will. Weil ich es mir wert bin meine Welt, die ich tagtäglich sehe, sauber zu machen. Mein Magen und meine Nerven sind mir zu kostbar um mich über die Menschen aufzuregen, denen nicht bewusst ist, dass sie nicht alleine hier sind und dass sie ihren eigenen Kindern aktiv schaden.
Warum ich Müll sammel? Weil es Spaß macht. Ich liebe es mit meinen Cousinen oder anderen Kindern loszuziehen einen großen Spaziergang an der frischen Luft zu machen und kleine Abendteuer zu erleben. Durch die Berme klettern um eine Flasche einzusammeln, über Gräben springen und balancieren damit man den McDonaldsmüll raus fischen kann.
Ich sammle Müll, weil man mir Jahre lang sagte, dass ich die Welt nicht ändern geschweige denn retten könnte. Aber genau das kann ich. Ich kann meine Welt retten. Ich kann für mich sorgen und zusehen, dass mein Arbeitsweg, meine Wohnumgebung, meine Spazierroute frei von Müll ist."
Gelis Brief an "Es geht um Meer" von der KGS Rastede vom 15.7.2021:
„Es geht um Meer“ Challenges
Inge am 28.3.2021:
"Dies ist das Ergebniss eines 2 h Spaziergangs durch die Felder und entlang der Mansholter Strasse (in der Nähe vom Wald in Bokel und dem Kirchweg Mansholt)."
(siehe Bilder in der Galerie)
Susanne G. am 21.03.2021:
"Ich selbst sammele nur auf bzw. entlang von landwirtschaftlichen Nutzflächen, wo ich immer mit dem Hund laufe. Es ist unglaublich, wie viel Silofoliestückchen da überall verteilt sind. Wenn man die auflesen will, zerfallen sie fast unter den Händen. Ich möchte nicht wissen, was da an Plastikteilchen in den Mägen der Kühe landet und/oder im Boden."
Amely am 21.03.2021:
"Ich habe es tatsächlich heute wie Kerstin empfunden. Das Gefühl, etwas geschafft oder etwas Gutes geleistet zu haben, war eher überschattet von dem Gefühl, dass wir zu wenig geschafft haben und dass es nur ein Bruchteil von dem war, was dort noch alles liegt. Zigaretten habe ich 220 gezählt, aber das war nur ein winziger Teil. Mit solchen "Kleinigkeiten" kann man sich da eigentlich nicht aufhalten. Es waren mehrere Hunderte... und das neben all dem anderen Müll! Mich macht das wütend und traurig zugleich. Ich wusste ja, dass dort im Gewerbegebiet viel liegt, aber man weiß kaum, wo man anfangen und aufhören soll."
Kerstin am 21.03.2021:
"Amely und ich, wir waren heute fleißig, und haben 35 kg Müll im Gewerbegebiet am Schafjückenweg gesammelt. Wir hätten auch noch mehr sammeln können, aber der Frust war dann doch irgendwann zu groß.
Hier noch mal die Eckdaten: 35 kg in 5 Müllsacken inkl. 8 Masken und an die 200 Kippen. Die Tüten mit den Fäkalien haben wir liegen gelassen. Besonderes Schmankerl: wir hätten zumindest einen von uns fast vollständig "neu" einkleiden können. Wir fanden 1 Mütze, 1 Schaltuch, 1 Jacke, 3 Handschuhe, 1 Unterhose und 2 rechte Schuhe.
Zu dieser unglaublichen Menge kommt dann noch das, was ich insgesamt in der letzten Woche in Rastede rund um den Brötjeparkplatz und in der Ladestrasse gesammelt habe. 30 kg mit 25 Masken. Kippen habe ich nicht gezält. Das waren zu viele.
Es fehlen in der Gemeinde Rastede eindeutig richtig viele öffentliche Mülleimer. Besondes bei den Parkplätzen im Gewerbegebiet Schafjückenweg (der einsame Mülleimer dort ist wohl eher Witz) und am Bahnhof. Aschebehälter an den Bahnschranken und an den Ausgängen vom Bahnsteig wären auch eine sinnvolle Investition für die Gemeinde.
Nach der Sammelaktion mit Amely bin ich nun erst richtig frustriert, deprimiert und auch entsetzt über unsere Mitmenschen. Ich bin in der Nähe einer Mülldeponie aufgewachsen und weiß, wie es aussieht, wenn der ganze Abfall durch die Gegend fliegt. Dass ich sowas im Jahr 2021 immer noch mit anschauen muss, macht mich einfach nur fassungslos."
Regina am 12.03.2021:
Die Frage [...] bezüglich des Verrottens von medizinischen Masken hat mich auch schon beschäftigt. Ähnlich wie Einwegwindeln werden sie lange in der Umwelt verbleiben, wenn sie nicht sachgemäß über den Restmüll (in Deutschland) entsorgt werden. Als Zeitraum für Verrottung werden Zahlen von 300 bis 500 Jahren genannt.
Einem Beitrag mit Dr. Kerstin Kucht (Prof. für Abfallressourcenwirtschaft an der TU Hamburg) habe ich folgende Infos entnommen ( Bei falscher Entsorgung: Das Umweltproblem Einwegmaske): Von der Stoffmatrix einer medizinischen Maske ist mindestens die Hälfte Kunststoff. Die Gummihalterungen am Ohr sind komplett aus Kunststoff und der Clip über der Nase auch. Somit sind 70 % des Gewichts einer Maske aus Kunststoff und damit nicht abbaubar. Die Einwegmasken schaffen neuen Abfall, der für eine Kreislaufwirtschaft nicht nutzbar ist, und sie werden die Pandemie um Jahrhunderte überleben. Da wir auf dieses Produkt derzeit jedoch nicht verzichten oder es ersetzen können, ist die richtige Entsorgung umso wichtiger.